Fließgewässerexkursion

Untersuchungen am Ökosystem Bach

Eine Exkursion in das Ökosystem „Fließgewässer“ ermöglicht nicht nur die empirische Anwendung biologischer Kenntnisse aus dem Unterricht, sondern auch eine direkte Begegnung mit der Natur. Auch der Spaßfaktor kann dabei sehr hoch sein, denn nicht selten erweisen sich die Gummistiefel als doch nicht ganz dicht… Die systematische Untersuchung eines Fließgewässers ermöglicht Erkenntnisse über ökologische Zusammenhänge und die Auswirkungen menschlicher Eingriffe. Abiotische und biotische Ökofaktoren werden beschrieben, gemessen bzw. bestimmt und in Zusammenhang gesetzt mit den gefundenen Organismen und deren Anpassung an bestimmte Lebensbedingungen. Die Ermittlung der Gewässergüte durch Beurteilung der Strukturgüte sowie biologische und chemische Untersuchungen ermöglicht eine bewertende Reflexion. Alle Ergebnisse werden in einem Exkursionsprotokoll dokumentiert und können anschließend im Unterricht präsentiert und diskutiert werden.

Fächeranbindung: Biologie

Ziele:

  • eigenständiges Planen einer Exkursion
  • Aufnehmen und Auswerten von Daten mit analogen und digitalen Geräten
  • Förderung der Artenkenntnis, Umgang mit Bestimmungsliteratur und -apps
  • gründliches Protokollieren
  • Bewusstsein schaffen für ökologische Zusammenhänge und anthropogene Einflüsse auf Ökosysteme
  • Reflexion von Maßnahmen des Ökosystemmanagements

geeignete Lernorte:

  • möglichst schulnaher kleiner Bach, der zu Fuß bzw. mit ÖPNV gut zu erreichen ist
  • naturnahes Gewässer (ohne Abwassereinleitungen)
  • gut zugängliche, flache Uferstellen mit Steinen und ohne Verschlammungen (Rutschgefahr!), die einen Zugang auch für mehrere Schüler:innen ermöglichen, ohne den Ufersaum zu beschädigen
  • flaches Wasser, so dass ein gefahrloser Zugang zur Gewässersohle möglich ist

praktische Hinweise

  • Unterrichtsgang von der Schulleitung genehmigen lassen
  • ggfs. Begleitperson organisieren
  • Infoblatt mit Einverständniserklärung für Erziehungsberechtigte aufsetzen
  • Wege/Anfahrt checken (verkehrsarme Fußwege, ÖPNV-Verbindungen, ggfs. Parkmöglichkeiten)
  • Wichtig: Vorab klären, ob sich der anvisierte Bach in einem Naturschutzgebiet befindet und ggfs. eine Genehmigung nötig ist!

Weiterführende Hinweise

Materialien:

  • Gummistiefel oder Wasserschuhe, evtl. Shorts, Wechselkleidung
  • Handtuch
  • ggfs. Sonnen- bzw. Regen- und Insektenschutz
  • Küchensiebe
  • Plastikwannen (z.B. Spülschüsseln) zum Sammeln der Organismen
  • Petrischalen o.ä. zum Sortieren der gefundenen Organismen
  • Federstahlpinzetten zum Aufnehmen der empfindlichen Organismen, ohne sie zu verletzen
  • Haarpinsel zum Abstreifen von Organismen von Steinen
  • Lupen, Becherlupen
  • Plastikflaschen zum Entnehmen von Wasserproben
  • Bechergläser aus Plastik zum Bestimmen der chemischen Parameter
  • Testkit für die chemische Untersuchung
  • Sauerstoffmesselektrode
  • Thermometer, evtl. Luxmeter
  • Maßband zum Bestimmen der Fließgeschwindigkeit
  • Stoppuhr, Taschenrechner, Kamera (Handy)
  • Bestimmungsbücher (Flora und Fauna) bzw. (laminierte) Bestimmungskarten für die wichtigsten Indikatororganismen
Gewässeruntersuchung

Zeitlicher Umfang:

  • theoretische Vorentlastung im Unterricht: 1-2 Doppelstunden
  • Exkursion: je nach Erreichbarkeit mindestens eine Doppelstunde (in diesem Fall ist eine Arbeitsteilung sinnvoll), besser ein halber Tag
  • Auswertung und Reflexion der Ergebnisse: 1 Doppelstunde

Ideale Jahreszeit:

  • im Idealfall spätes Frühjahr, weil dann die meisten Organismen (insbesondere Insektenlarven) zu finden sind (Mai-Juni)
  • ansonsten auch von Juli bis September noch möglich